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Planungen für Malyj Trostenec

Foto: http://www.my-minsk.ru/novosti-respubliki/7579-trostenec-kakim-budet-memorial-i-kak-belorusam-ne.html

Gleich im Anschluss an die Konferenz zu Chatyn fand am 23.3.2013 eine weitere „wissenschaftlich-praktische Konferenz“ in der IBB Minsk statt. Veranstaltet wurde sie von der IBB selbst sowie der Geschichtswerkstatt aus Anlass ihres 10-jährigen Bestehens. Thema waren die aktuellen Planungen für einen Gedenkort in Trostenec.

Kurz zur Erinnerung: Es handelt sich um das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Die Angaben zu den Opfern schwanken in deutschen und belarussischen Publikationen zwischen 50.000 und 206.500. Insgesamt geht es um drei historische Orte: Schaschkowa, wo ein Gedenkstein an die Verbrennung zahlreicher Opfer erinnert. Ein Friedhof in einiger Entfernung am Standort des ehemaligen Gutes Trostenec erinnert an die Mordaktionen kurz vor der Befreiung im Juli 1944. Schließlich der Wald von Blagowschtschina, in dem bis zu 150.000 Juden aus Belarus, Österreich und Deutschland ermordet wurden. Offiziell dient ein Obelisk als Erinnerungsort, dessen Standort aber mit dem historischen Geschehen nicht in Zusammenhang steht und auch keinen Aufschluss über die Ereignisse gibt.

Auf der Konferenz stellte erstmals die zuständige Architektin, Anna Aksenova, ihre im Auftrag der Stadt Minsk erarbeiteten Entwürfe vor. Ihre Gestaltungsideen beziehen sich auf zwei der insgesamt drei historischen Orte (ausgenommen ist die Blagowtschina) auf ca. 65 ha. Die von ihr vorgestellten Pläne lassen eine konservative Anlage mit ausgewiesenen Wegen vermuten, die sich nicht erkennbar auf diesen Ort bezieht oder ihn gar problematisiert. Positiv anzumerken ist, dass, sollte der Entwurf tatsächlich realisiert werden, die Stadt Minsk sich erstmals überhaupt mit diesem für das historische Gedenken so wichtigen Ort beschäftigt. Pessimistisch stimmt die bisher bereit gestellte Summe vom a. 100.000 €, die die kosten bei weitem nicht decken kann. Gerüchte besagen, dass die schon seit langem und immer wieder diskutierten Überlegungen zu Trostenec gerade jetzt wieder auf die Tagesordnung kommen, weil ursprünglich ein Besuch des israelischen Staatspräsidenten angesagt gewesen war. Kurzerhand hatte man die Blagowtschina mit einem Erdwall zugeschüttet, um den Ort unbegehbar zu machen. Nachdem der Staatsbesuch dann gar nicht stattgefunden hatte, wurde beschlossen, die Planungen nun voranzutreiben. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, allein diese Gerüchteküche zeigt aber, wie schwer sich das Land noch immer mit dem Gedenken an überwiegend jüdische Opfer tut.

Es ist daher auch ein positives Signal, dass die Stadt Minsk offenbar einem Vorschlag von deutscher Seite zugestimmt hat, die Planung der Stadt durch einen zusätzlichen Entwurf des Architekten Leonid Lewin, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinden in Belarus, ergänzen zu lassen. Dahinter steht eine Initiative der IBB Dortmund, zusammen mit der österreichischen Bürgerinitiative der Aktivistin Waltraud Barton, speziell der jüdischen Opfer, die in der Blagowtschina ums Leben gekommen sind, zu gedenken. Über die Realisierung dieser Idee gibt es durchaus Differenzen zwischen der deutschen und österreichischen Seite. Immerhin konnte der österreichische Bundespräsident für ein Engagement seines Landes in Trostenec gewonnen werden, der deutsche Bundespräsident wurde um Unterstützung des Vorhabens gebeten.

Der Entwurf von Lewin ist sehr viel konkreter und unmittelbarer auf den ort bezogen als der der Stadt Minsk, er bleibt dem Stil dieses Architekten mit einer Verbildlichung der zu erinnernden Ereignisse treu und arbeitet mit stilisierten Waggons, umgestürzten jüdischen Symbolen und einer Gruppe von Koffern, die die Reise in den Tod symbolisieren sollen. Ob es zur Realisierung des Entwurfs kommen wird, hängt von vielen Faktoren ab, darunter der bisher völlig offenen Finanzierung und der Frage, ob es nicht doch einen internationalen Wettbewerb geben muss.

Sollten beide Entwürfe tatsächlich umgesetzt werden, so wäre zwar dieser historische Ort als sichtbarer Erinnerungsort markiert, würde aber die nach wie vor geteilte Erinnerung an „friedliche sowjetische Bürger“ und Juden offenbaren. Darüber hinaus ist bisher weder an ein Leitsystem in dem sehr weitläufigen  Gelände gedacht noch an Informationstafeln, die darüber aufklären würden, an was hier erinnert wird. Schließlich bleibt anzumerken, dass die Ereignisse in der Blagowtschina vor 1941, also die Nutzung des Ortes als Erschießungsstätte des NKWD, in den bisherigen Überlegungen überhaupt nicht vorkommt. Dies ist freilich ein sehr schwieriges Thema, insbesondere, wenne s von deutscher Seite angesprochen wird. Aus wissenschaftlicher Perspektive bzw. im Sinne der historischen Aufarbeitung darf darüber aber nicht hinweggegangen werden.

Fotos zu den einzelnen Gedenkorten finden sich hier.

Österreich und Belarus

Kürzlich stieß ich durch Zufall auf eine Publikation http://www.bmlv.gv.at/wissen-forschung/publikationen/publikation.php?id=439 des Österreichischen Bundesheers im Internet. Sie ist zwar schon älter (2008) und daher in einigen Beiträgen auch schon veraltet, enthält aber durchaus einige noch immer aktuelle Beobachtungen. Der Fundort (Verteidigungsministerium Österreich) ist insofern interessant, als kein Verteidigungsattaché aus Österreich in Minsk stationiert ist (Belarus wird von Moskau aus betreut). Ein deutscher Attaché ist zwar noch immer im Dienst, eine detaillierte Auseinandersetzung im deutschen Verteidigungsministerium mit dem Land und den aktuellen Problemen ist mir allerdings nicht bekannt.

Auch an anderer Stelle ist Österreich aktiv in Sachen Belarus: Ein privater Verein in Wien erinnert aktiv an die österreichischen Opfer, die im Vernichtungslager Malyj Trostenec ums Leben gekommen sind. Die Vorsitzende hat das Projekt in Minsk im November 2012 vorgestellt. Derzeit gibt es eine deutsch-österreichische Initiative und in Abstimmung mit den Minsker Behörden, die von höchster Ebene unterstützt wird, um ein gemeinsames Denkmal in Trostenec zu erreichten. Erste öffentliche Informationen dazu wird es bei einer Konferenz in der Geschichtswerkstatt am 23. März geben.

Eine Ausstellung von Anatolij Nalivaev im Museum der ersten Sitzung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands

Hier gilt es gleich zweifach, mich über meinen letzten Museums- und Ausstellungsbesuch zu freuen. Aus Anlass der genannten Ausstellung war ich zum ersten Mal in dem kleinen Museum in der Nähe des Siegesplatzes. Beides hat sich gelohnt.

Die Ausstellung zeigte ca. 20 Bilder des noch lebenden belarussischen Künstlers und vielseitigen Kulturschaffenden Anatolij Nalivaev (geb. 1931). Dieser hat nach dem Krieg bis in die 60er Jahre Skizzen und Aquarelle zerstörter Teile und Gebäude von Minsk festgehalten und diese später in Gemälde umgesetzt. Dies ist deshalb so wertvoll, weil das Fotografieren der Stadt in der Nachkriegszeit verboten war. In der Ausstellung war eine Auswahl dieser Bilder, schwerpunktmäßig ehemaliger jüdischer Einrichtungen wie Synagogen, Gymnasien, Bethäuser, Wohnhäuser und Geschäfte zu sehen. Die Objektbeschriftungen gaben Auskunft darüber, in welcher Straße die Gebäude gestanden hatten bzw. heute noch stehen, und wofür sie heute genutzt werden. Damit entsteht ein sehr lebendiges und erweitertes Bild der Stadt. Noch besser hätte man sich das vorstellen können, wenn die Kuratoren einen Stadtplan in die Ausstellung integriert hätten mit der Markierung der von Nalivaev gemalten Orte. Aber auch so regte die an einem Sonntagnachmittag gut besuchte Ausstellung offenbar viele Minsker Bürger an, sich mit der Geschichte ihrer Stadt zu beschäftigen: Im Besucherbuch waren zahlreiche Einträge zu finden, die sich direkt an den Künstler wandten mit herzlichen und bewegenden Dankesworten.

Bemerkenswert ist das hier deutlich sichtbare Interesse an den Spuren jüdischer Geschichte, die oft vernachlässigt wird. Das Nationale Historische Museum dessen Filiale das kleine Parteigründungsmuseum ist, macht sich bei beidem Thema allerdings immer wieder verdient, indem es Ausstellungen jüdischer Künstler, zu denen auch Nalivaev gehört und der selbst eine bewegende Geschichte hat, oder Fotoausstellungen zeigt, die den Blick auf diesen Teil der Geschichte lenken.

Während diese Ausstellung einen Raum in dem kleinen Holzhaus einnimmt, zeigen drei andere ehemalige Zimmer des Hauses die Geschichte von Minsk im 19. Jh. sowie die Hintergründe der Parteigründung von 1898. Dies ist insofern bemerkenswert und unbedingt einen Besuch wert, da diese Informationen weder in der Dauerausstellung des Nationalen Historischen Museums noch im Minsker Stadtmuseum zu finden sind, wo man sie, zumal als Ausländer und Tourist, sicher vermuten würde. Die Ausstellung, die 1995 eingerichtet und 2008 noch einmal modernisiert wurde, ist mit viel Liebe eingerichtet und um alle ideologischen Belehrungen rundum das große Ereignis kommunistischer Geschichtsschreibung bereinigt. Alte Fotos, Anschläge und Zeitungsberichte lassen ein lebendiges Bild der Stadt und ihrer Bevölkerung vor dem Ersten Weltkrieg entstehen. Das rekonstruierte Interieur des Wohnzimmers gibt einen Einblick in die damalige Lebenswelt und Biographien, Dokumente und Fotos informieren über die Ereignisse in dem Gebäude im Jahre 1898 und die weitere Entwicklung der Partei und ihrer Gründer. Dies alles ist, in Minsk durchaus selten, durchgängig in drei Sprachen (russische, belarussisch und englisch) zu haben, so dass auch ausländische Besucher sich hier mit Gewinn aufhalten können.

Zeitzeugen der verbrannten Dörfer in Belarus

Foto: http://rus.delfi.lv/news/daily/politics/fond-vystavka-ugnannoe-detstvo-v-latvii-otkladyvaetsya-iz-za-davleniya-vlastej.d?id=42236388

Am 5.11.2012 wurden unter dem Titel „Verlorene Kindheit. Minderjährige Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik im Nordwesten der UdSSR“ in der Geschichtswerkstatt eine Fotoausstellung und ein Dokumentarfilm gezeigt, die sich dem Schicksal der Opfergruppe der „verbrannten Dörfer“ widmeten. Sie ist von der russischen Einrichtung „Historisches Gedächtnis“ zusammen mit dem belarussischen Fond Mira erarbeitet worden. Bereits im Januar war sie in Moskau im Museum für Zeitgenössische Geschichte gezeigt worden. Insbesondere in Lettland, aber auch Belarus hatte die Ausstellung für Diskussionen gesorgt.

Die Ausstellung umfasst ca. 30 Fotos aus Archiven aus Belarus, Lettland, Russland und privaten Sammlungen.

Sie zeigen den Alltag der Bevölkerung unter den nationalsozialistischen Terror-Aktionen, insbesondere von Kindern im KZ Salaspils. Der Film zeigt Interviews mit Überlebenden, die durch Filmaufnahmen und historische Fotos in den Kontext eingeordnet werden. Dabei handelt es sich um die Operation Winterzauber.

Die Fotos sind mit Quellenangaben versehen, im Film entsteht zuweilen der Eindruck, die Datierung von Ereignissen oder die Zuordnung von Einheiten und Orten gerate ein wenig durcheinander. Der Leiter von „Historisches Gedächtnis“, Alexander Djukov, hat zum Thema Kollaboration eine Publikation von Dokumenten vorgelegt: „Destroy as much as possible.“ Latvian collaborationist formations on the territory of Belarus, 1942 – 1944 (russisch 2009, englisch 2010), das auch einen Aufsatz des belarussischen Historikers Alexej Litvin enthält. Am Folgetag fand eine Konferenz in der Akademie der Wissenschaften statt mit Vertretern aus Deutschland, Russland, der Schweiz. Hier war u.a. ein Beitrag zu dem bisher völlig unerforschten Thema der Blutentnahme bei Kindern für deutsche Soldaten zu hören.

Archivmaterial zu dem Thema befindet sich um USHMM.

Eine Ausstellung zu Opfern des Vernichtungslagers Malyj Trostenec

Die Tafel zum Schicksal von Sima Margolina.

Für kurze Zeit war in der Geschichtswerkstatt eine Ausstellung von Studierenden der Humboldt-Universität in Berlin zusehen. Seit 2009 wird dort unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Wildt das Schicksal von Juden erforscht, die aus Berlin in das Ghetto Minsk und das nahe gelegene Vernichtungslager Malyj Trostenec deportiert wurden. Einige dieser Biographien Zeit die kleine, aber feine Ausstellung, die derzeit in Schulen und anderen Bildungsorten in Belarus unterwegs ist.

In die Ausstellung für die Geschichtswerkstatt waren auch Biographien von belarussischen Opfern integriert worden, darunter die Schicksale von Sima Margolina und Maja Krapina. Beide haben den Holocaust überlebt, leben heute in Minsk und waren bei der Eröffnung der Ausstellung anwesend. Beide kommen regelmäßig zu den Veranstaltungen der Geschichtswerkstatt, mit deren Hilfe sie ihre Lebensgeschichten publiziert haben.

Die Ausstellung wird ergänzt durch eine Website, auf der die Berliner Biographien zu lesen sind. Darüber hinaus gibt es einen Stadtplan von Berlin, in dem virtuelle Stolpersteine für die Opfer verlegt sind. Mit einem Gedenkbuch, das in publizierter Form im April 2013 vorliegen soll, wird an alle Opfer erinnert.

Feierliches Gedenken an den 69. Jahrestag der Auflösung des Minsker Ghettos

Auf ca. 100 Teilnehmer kamen 8-10 Omon-Leute (im Hintergrund auf der Anhöhe zwischen den Bäumen zu sehen).

Am 21. Oktober fand in der Jama (deutsch:Grube), dem Ort der Massenerschießung von 5.000 Juden am 2. März 1942, eine Gedenkfeier zur Erinnerung an die Opfer des Minsker Judenghettos statt. Zwischen 1941 und 1943 lebten dort teilweise bis zu 100.000 Menschen, die meisten wurden in das nahe gelegene Konzentrationslager Malyj Trostenec abtransportiert. Als das Lager im Oktober 1943 angesichts der vorrückenden Roten Armee von den deutschen Besatzern aufgelöst wurde, gab es nur wenige Überlebende.

Im Rahmen der Feier sprachen Leonid Lewin, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinden und Verbände in Belarus, der israelische Botschafter sowie Vertreter jüdischer Organisationen aus Australien, Russland und der Ukraine und eine Zeitzeugin. Eine sehr persönliche Ansprache hielt der erst kürzlich eingetroffene neue Ständige Vertreter der USA in Belarus. Die Hände tief in den Manteltaschen seines Trenchcoats vergraben und mit einem großen Humphrey Bogart-Hut, sprach er über seine eigene jüdische Familie sowie seine ersten Ausflüge in Belarus zu den Orten jüdischer Geschichte, zu denen er freilich gleich alle Orte nicht-offiziellen Gedenkens rechnete. Geladen war außerdem der deutsche Botschafter. Die Zeremonie endete mit dem Gebet eines Rabbis.

Von Regierungsseite war ein Statement eines Vertreters der Kommission für religiöse Angelegenheiten zu hören – offenbar die Minimallösung offizieller Beteiligung von belarussischer Seite. Dafür waren aber für die vielleicht 100 Teilnehmer rund um die Veranstaltung 8 bis 12 Omon-Leute zu sehen – eine fast schon absurde Art der Bewachung und Beobachtung. In einer Pressekonferenz anlässlich des Gedenktages sagte Lewin, in Regierungskreisen gäbe es tatsächlich keinen Antisemitismus (BelaPan 23.10.2012), allerdings sei er ansonsten nach wie vor noch weit verbreitet in Belarus.

Vor dem Krieg war die belarussische Jüdische Gemeinde eine der größten in Europa, so Lewin. Von 1 Mio. Juden seien 800.000 von den deutschen Besatzern ermordet worden. Aber auch nach Ende des Krieges hatten die Überlebenden unter den Repressionen in der Sowjetunion zu leiden. Kaum ein Gedenkstein, der nach dem Krieg errichtet wurde, blieb erhalten. Der Stein in der Jama in Minsk ist hier eine der wenigen Ausnahmen in der gesamten Sowjetunion. Lewin kündigte an, die Aktivitäten der Jüdischen Gemeinden zu verstärken. Davon aber erführen nur die wenigsten, da die Presse dies nicht zur Kenntnis nähme.

Strategisch optimistisch äußerte sich am 23. Oktober Vorsitzende des Eurasischen Jüdischen Kongresses  (EAJC), Vadim Shulman, in Minsk. Er habe in seinen Gesprächen auf Regierungsebene festgestellt, dass man dort sehr genau über die Probleme der Jüdischen Gemeinden im Bilde sei und diesen positiv gegenüberstehe (BelaPan 23.10.2012). Eine solche Einschätzung der Lage passt zum Selbstverständis des EAJC, der 2002 gegründet wurde, um jüdische Interessen in Russland, Kazachstan und der Ukraine zu fördern und diese mit den jeweiligen Regierungen in Einklang zu bringen.

Roma als Opfer des Nationalsozialismus in Belarus

Unter diesem Titel wird in diesem Herbst eine Fotoausstellung der Organisation „Soziale Projekte“ in Gomel gezeigt. 40 Fotografien von Inna Trusevitch dokumentieren das Leben von Menschen im heutigen Belarus, die die Vernichtungsaktionen überlebt haben. Die Ausstellung verfolgt das Ziel, auf die Situation der Roma im Land aufmerksam zu machen. Diese leben meist in völliger Isolation, über ihr Schicksal ist so gut wie nichts bekannt.

Aktuell läuft ein Förderantrag eines belarussischen Archivwissenschaftlers und Historikers auf Förderung eines Forschungsprojektes zum Schicksal der Sinti und Roma in den besetzten Gebieten des heutigen Belarus zwischen 1941 und 1944.

„Ohne Titel“

Foto: http://checkthis.com/ojy2

Ein weiteres Mal fand neulich aus Anlass des Jahrestages der Auflösung des Minsker Ghettos die Aufführung des Theaterstücks zur Erinnerung an diese düstere Periode der belarussischen Geschichte statt. Die Uraufführung hatte bereits im Mai 2001 in der Geschichtswerkstatt stattgefunden. Seitdem hat die experimentelle Theatergruppe um Anna Sulima das Stück erweitert und überarbeitet. Initiator der aktuellen Aufführung im Kulturpalast der Veteranen war dieses Mal die Vereinigung „Verständigung“ , einer der Partner der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft hier in Belarus.

Leider kann das Stück mangels Geld und Ort nicht öfter aufgeführt werden. Das ist sehr bedauerlich, denn auch beim zweiten Mal war der Eindruck des Stücks wieder sehr nachhaltig und stark. Vielleicht findet sich in Deutschland ein Sponsor, der es der Gruppe ermöglicht, die Inszenierung auch dort zu zeigen?

Kurzfilm zur Erinnerung an den Holocaust in Belarus

Foto: http://www.jewish.ru/culture/cinema/2012/05/news994307368.php

Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, den Film „Tufel’ki“ (Schuhe) (Belvideocentr, Regie Konstantin Fam, Produzent Jurij Igrusha, ein belarussisch-russisch-tschechisches Projekt) zu sehen. Der 18-minütige Film, ohne Dialoge nur mit Musik unterlegt, zeigt die künstlerisch verarbeitete Erinnerung an das Schicksal einer Familie im Holocaust: Ein junges Paar verliebt sich, heiratet und wird später Opfer der Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten. Dies alles wird sozusagen aus der Perspektive der Schuhe der Menschen erzählt, indem die Kamera nur die unteren Beine der Personen im Blick hat. Dahinter steht die Idee (von Dmitrij Paschkov), ausgehend von der Ansammlung der Schuhe der Opfer in Auschwitz, ein konkretes Schicksal zurückzuverfolgen und so herauszufinden, wer in diesem einen Paar Schuhe gesteckt hat.

Auf den ersten Blick berührt der Film. Bei näherer Betrachtung jedoch ist zum einen die Geschichte, die das Schicksal aller vernichteten Juden mit der persönlichen Rache aus Eifersucht verbindet, wenig überzeugend. Zum anderen ist die Idee, wirklich nur die Schuhe „sprechen“ zu lassen, nicht konsequent umgesetzt, indem doch viel mehr von den Menschen gezeigt wird. Dadurch bleibt dieser Versuche einer Annäherung an das Thema auf halbem Wege stecken und überzeugt letztlich nicht.

Galina Lewina und das „International Children Plein Air Art Forum ‚Jewish Shtetle Revival’“ in Belarus

Foto: http://www.europeanjewishfund.org/index.php?/projects/projects_full/the_4th_ejf_art_forum_jewish_shtetl_revival_belarus/

In der vergangenen Woche war ich erstmals Gast beim International Art Forum, das in diesem Jahr zum 6. Mal in Belarus stattfand. Dank der Unterstützung des European Jewish Fund  kommen dabei jährlich 15-20 Jugendliche aus Belarus und weiteren Ländern (in diesem Jahr Bulgarien, Belarus, Serbien, Litauen, Moldova, Israel) zusammen, um eine Woche gemeinsam auf den Spuren jüdischer Geschichte in Belarus zu wandeln. Ihre Eindrücke verarbeiten die jungen Leute im Alter von 16 bis 23 künstlerisch. Dabei erhalten sie Workshops von Künstlern zu Malerei, Graphik, Töpfern und anderen Techniken. Als Schüler künstlerischer Schulen und Hochschulen in ihren Heimatländern ist dies zum einen eine Fortbildung.

Darüber hinaus besuchen sie aber auch historische Orte und verfallene Synagogen, sprechen mit Überlebenden des Holocausts und verarbeiten all das in ihren eigenen Arbeiten, aus denen am Ende der Woche eine Ausstellung entsteht.

Initiatorin und fachkundige Begleiterin der Jugendlichen ist Galina Lewina, selbst mehrfach ausgezeichnete Architektin und eine der drei Vertreterinnen von Belarus im European Jewish Parliament. Außerdem ist sie die Tochter des bekannten und ebenfalls mehrfach ausgezeichneten Architekten Leonid Lewin, der das Programm des Art Forums aktiv begleitet.

Das Ziel des Projektes beschreibt Galina Lewina in der Publikation der Projektergebnisse und Kunstwerke aus dem Jahr 2007 und 2008: „The plein air was a step of young members of Jewish communities to Jewish history through the art.” Sie selber hat offenbar einen starken Eindruck bei den jungen Leuten hinterlassen. Eine polnische Teilnehmerin aus dem Jahr 2007/2008 schreibt über sie: „… a kind of super-woman, who between an active career as an architect, a published poet and writer, also a community organizer, found the time and energy to organize this art camp…“ Diesen Eindruck kann ich aus meiner persönlichen Bekanntschaft mit Galina nur bestätigen!

Ausstellung in der Geschichtswerkstatt

Foto: http://ibb.by/ru/news/644

Noch bis zum 22. Juni zeigt die Geschichtswerkstatt die Ausstellung des weißrussischen Künstlers Vladimir Vol’nov „Asche in den Himmel“. Zur Eröffnung sprachen der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinden und Organisationen, Leonid Levin, und der Leiter des IBB Minsk, Viktor Balakirev.

Die Arbeiten des Künstlers reflektieren dessen persönliche Verarbeitung des Holocaust in Belarus. Dazu verwendet er persönliche Erinnerungs- und Fundstücke von Opfern der nationalsozialistischen Besatzung und verarbeitet sie in Gemälden, Kollagen und Installationen. Vol’nov hat den Krieg als 4jähriger in Vitebsk überlebt, bevor er in ein Kinderheim in Russland kam. Erst 1961 wurde sein Vater gefunden, und er kehrte in seine Heimat zurück. Dort war ihm 2011 eine Einzelausstellung gewidmet.

Ursprünglich war geplant, eine der großen Installationen „Asche in den Himmel“ im Parkgelände vor der Geschichtswerkstatt aufzustellen. Darauf wurde aufgrund der Wetterbedingungen, aber auch des wohl unendlichen Genehmigungsverfahrens verzichtet. Sehr zum Vorteil der Geschichtswerkstatt, wie ich finde, die mit dieser Ausstellung eine der leider zu seltenen, für Minsk und Belarus so besonderen Ausstellungen zeigen kann. Noch immer ist die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und den individuellen Erinnerungen an den Krieg in der zeitgenössischen Kunst in Belarus eine Seltenheit. Wo, wenn nicht in der Geschichtswerkstatt, sollte sie gezeigt werden?

Die düsteren, aber sehr wirkungsmächtigen Werke kommen in dem Gebäude, dem letzten erhaltenen Haus im Gebiet des ehemaligen Ghettos, eindrucksvoll zur Geltung. Zuvor war die Ausstellung in Nienburg in Deutschland zu sehen. Arbeiten des Künstlers sind in Deutschland bereits mehrfach ausgestellt worden.

Neugestaltung des historischen Ortes in Malyj Trostenec

Gedenkstein am historsichen Ort des Lagers.

Die seit 1994 anhaltenden Diskussionen um die Gestaltung des Gedenkortes in Malyj Trotenec kommen nun offenbar in eine neue Phase. Nachdem über Jahre entweder Architekten abgesprungen, das Geld ausgegangen oder gar nicht erst welches zur Verfügung gestellt wurde, kam es jetzt Anfang Februar zur Unterzeichnung eines Vertrags (3.2.2012) zur Neugestaltung der Anlage unter der Leitung der Architektin Anna Aksjonowa.

Malyj Trostenec war das größte Vernichtungslager, das von den Nationalsozialisten auf dem Gebiet der Sowjetunion errichtet wurde. Zu dem damals etwa 13 km von Minsk entfernten Lagerkomplex gehörten eine zu einem SS-Gut umgewandelte ehemalige Kolchose, in der meist jüdische Zwangsarbeiter eingesetzt waren, sowie die Erschießungsplätze bei Blagowschtschina und Schaschkowka. Hier wurden in den Kriegsjahren 1941–1944 belarussische und deportierte ausländische  Juden, Kriegsgefangene, Partisanen, Untergrundkämpfer, Einwohner von Minsk und den nahe gelegenen Städten erschossen oder vergast. Die Angaben zu den Opferzahlen schwanken zwischen 60.000 und über 200.000 Menschen. Weder das ehemalige Krematorium noch wirtschaftliche und administrative Gebäude des Lagers sind heute noch vorhanden.

Obelisk zur Erinnerung an die Soldaten der Roten Armee.

Der historische Ort des Lagers ist derzeit durch zwei kleine Gedenksteine aus den 60er Jahren markiert. Sie sind schwer zu finden und eine Information fehlt ganz. Nicht am ursprünglichen Ort des Lagers einige Kilometer entfernt steht ein Obelisk in einer gestalteten Gedenkanlage zur Erinnerung an den Sieg über den Nationalsozialismus und die gefallenen sowjetischen Soldaten ohne einen Hinweis auf das Vernichtungslager in Malyj Trostenec.

Sowohl die beiden Gedenksteine als auch die Anlage um den Obelisken sind in denkbar schlechtem Zustand. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist folgendes geplant: Der historischen Wegführung zum Lager folgend soll der „Weg des Todes“ erhalten bleiben. Der zentrale Weg wird der „Weg der Erinnerung“ sein. An seinem Anfang soll eine Informationstafel über den historischen Ort informieren. Hinter dem Obelisken eröffnet sich sodann das „Beerdigungsfeld“, wohin die Asche der verbrannten Körper gestreut wurde. Auch hier sollen Informationstafeln aufgestellt werden. Ebenfalls in die Neugestaltung einbezogen wird der deutsche Friedhof, der sich dort befindet. Wann die Umgestaltung abgeschlossen sein soll, ist nicht bekannt.

Inschrift auf der Rückseite des Obelisken.

Bislang ist dieser historische Ort kaum Gegenstand der Forschung in Belarus gewesen, allenfalls in den Arbeiten der Geschichtswerkstatt, wenngleich Dokumente und Quellen zugänglich sowie die historischen Fakten bekannt sind.

Inschrift auf der Vorderseite des Obelisken.

„Wer ihm als Deutscher gegenübertritt, wird von seiner großherzigen Bereitschaft zur Versöhnung dankbar berührt“

So schreibt Dr. Christof Weil, der deutsche Botschafter, über Leonid Mendeleevič Levin und beschreibt damit, wie ich finde, dessen Persönlichkeit sehr treffend. Lewin ist ein in Belarus und über die Landesgrenzen hinaus bekannter Architekt und eine Schlüsselfigur für die Versöhnung und Verständigung zwischen Deutschen und Belarussen. In diesem Jahr ist er 75 Jahre alt geworden – Anlass zur Publikation einer zweisprachigen Fotobroschüre (Leonid Lewin Architekt. Erlebtes erleben, hg. bzw. finanziert von der Deutschen Botschaft und dem IBB Dortmund und Minsk , Minsk 2011), aus der das oben genannte Zitat stammt. Sie stellt die von ihm (und weiteren Architekten) gestalteten Gedenkstätten in Belarus, der Ukraine, Polen und anderen Ländern vor und ehrt ihn als Leninpreisträger, mehrfach mit staatlichen Preisen Belarus’ Ausgezeichneten sowie Träger des Bundesverdienstkreuzes. Ebenfalls aus Anlass seines Geburtstages wurde am 20. September eine Ausstellung in der Geschichtswerkstatt eröffnet.

Leodnid Lewin und Galina Lewina im Juli 2011 in der Geschichtswerkstatt

Sein wohl bekanntestes Werk ist die Gedenkstätte in Chatyn (1969 eröffnet). Lewin ist noch immer aktiv und realisiert weiterhin Projekte, u.a. mit seiner Tochter Galina Lewina, ebenfalls Architektin. Seit 1991 ist er Vorsitzender des Verbandes der jüdischen Gemeinden und Organisationen in Belarus.

Ausführlich zu seinem Werk: http://www.ibb-d.de/fileadmin/user_upload/pdf/Studientag-Vortrag_Sahm.pdf

Gelenktes Gedenken

Ich nutze ein weiteres Mal die Quelle von BelaPAN, deren gestrige Meldung einer Denkmalenthüllung ich aufnehmen möchte. Demnach gibt es in der Stadt Sjanno (Bezirk Vitebsk) seit heute ein neues Monument, für die Soldaten der Roten Armee, die im Juli 1941 in der dortigen Panzerschlacht gekämpft haben. Glaubt man dem Pressebüro des Verteidigungsministeriums, handelte es sich um die „größte Panzerschlacht der Weltgeschichte“, an der mehr Panzer und gepanzerte Fahrzeuge betilgit waren, als in Kursk.

Wie wichtig diese Einschätzung ist, belegt die Anwesenheit des Verteidigungsministers bei der Enthüllung. Mit dem Denkmal soll diese lange wenig beachtete militärische Auseinandersetzung gewürdigt und ein weiteres Mal der „Falsifizierung der Geschichte“ entgegengewirkt werden. Dahinter steht aber noch etwas anderes, nämlich die Betonung der besonderen Leistung der Belarussen (gegenüber Russland!) im Kampf gegen den Feind, der in dieser frühen Phase des Krieges zurückgedrängt werden konnte und erhebliche Verluste erlitten habe. Damit sei auf belarussischem Gebiet bereits 1941 der Grundstein für den Gesamtsieg gelegt worden.

An der Meldung fällt zweiterlei auf: Wie viele Panzer auch immer es genau waren, allein der überholte Vergleich mit Kursk zeigt, dass es hier weniger um Forschungsergebnisse, als um Superlative geht. Schon lange hat die Wissenschaft die Zahlen der an der Schlacht im Kursker Bogen beteiligten Panzer nach unten korrigiert. Ein Blick in die Geschichte des Ortes legt zudem nahe, dass von etwas anderem abgelenkt werden soll. Sjanno war bis zum Krieg jüdisch geprägt, woran heute nur wenige Spuren in der Stadt erinnern, wie z.B. eine Gedenktafel.

Schwieriges Gedenken

Es sind solche Meldungen wie die von BelaPAN  vom 31.8.2011, die daran erinnern, wie schwer sich Belarus offenbar noch immer mit seinem jüdischen Erbe tut. Eine kleine Versammlung von Menschen zum Gedenken an den Selbstmord einer Gruppe von Juden am 31.8.1941 nach dem Einmarsch der Deutschen in Mazyr wurde von den Behörden argwöhnisch verfolgt und schließlich aufgelöst. Ihr Vorschlag, das Gedenken am Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar abzuhalten, zeigt, dass individuelles, nicht organisiertes Gedenken nach wie vor nicht in das Schema der offiziell regulierten Gedächtniskultur passt.

Hinzu kommen die historischen Umstände, derer gedacht wurde. Vertreter der in den USA registrierten World Association of Belarusan Jewry (WABJ), der Christlichen Partei sowie von Menschenrechtsvertretungen kamen am Mittwoch in Mazyr zusammen, um an das Schicksal derjenigen jüdischen Familien zu erinnern, die sich selbst in einem Holzhaus verbrannt haben, um nicht in die Hände der Besatzer zu fallen.

Seit 2003 erinnerte ein Gedenkstein der WABJ an das Ereignis, der in hebräischer, englische rund weißrussischer Sprache darauf hinwies, dass sich die Menschen lieber selbst umgebracht haben, als sich dem Feind zu ergeben.

Die Stadtregierung entfernte den Stein und ließ ihn im Mai 2010 durch eine Tafel ersetzen, die lediglich an die „friedliche Selbstopferung von Einwohnern“ erinnert.

Theater gegen das Vergessen

Foto: Geschichtswerkstatt Minsk

Am 27.5.2011 fand in der Geschichtswerkstatt die Uraufführung des Theaterstücks «Без названияМинское гетто» („Ohne Titel – Minsker Ghetto“) statt. Unter der Leitung der Theaterregisseurin Anna Sulima fassten die Schauspielerinnen und Schauspieler der Theatergruppe «Театральный квадрат» („Theater quadrat“) das Grauen der Konzentrationslager in eindrucksvolle, starke Bilder.

Das Projekt ist in Kooperation mit dem Historischen Institut der Belarussischen Staatlichen Universität entstanden, an der der Leiter der Geschichtswerkstatt, Kuzma Kozak, unterrichtet. Für das Stück gewann die junge Regisseurin Studierende unterschiedlicher Fakultäten, die meisten Historiker. Für die inhaltlichen Grundlagen arbeitete Sulima mit Überlebenden des Minsker Ghettos und anderer Lager zusammen, die sich regelmäßig in der Geschichtswerkstatt treffen. Auch der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde und Verbände, Leonid Lewin, wirkte an der Realisierung mit.

Foto: Geschichtswerkstatt Minsk

Die 30 geladenen Gäste erlebten eine eindrucksvolle Inszenierung, die für die Räumlichkeiten der Geschichtswerkstatt entstanden ist. Neben Ausdruckstanz und Musik trugen die jungen Laienschauspieler Textstellen aus Erinnerungen von Überlebenden in deutscher, französischer, russischer, belarussischer, polnischer und litauischer Sprache vor. Darin kommt das zentrale Anliegen der Autorin zum Ausdruck, an alle Opfer des Holocaust aus verschiedenen Ländern zu erinnern, auch wenn, so die Künstlerin selbst, kein Theaterstück, kein künstlerischer oder anderer Ausdruck jemals in der Lage sei, die schrecklichen Erfahrungen der Betroffenen in Bilder oder Worte zu fassen. In diese Sinne entließ sie ihre sichtlich betroffenen Zuschauer mit den Worten: „Irgendwann wird es niemand mehr glauben.“